Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich das Kanya Rezept von einer netten Dame bei einem Afrikafest bekommen, die das an ihrem Stand angeboten hat. Das Rezept war so einfach, dass ich es mir nicht mal aufschreiben musste. Ich glaube von allen Gerichten, die ich hier schon beschrieben habe ist Kanya das einfachste.
Es handelt sich um eine süße Nachspeise, die das Volk teilt. Die einen mögen die Erdnussbutter nicht, die anderen sind vollständig begeistert, so wie ich selbst.
Die Nachspeise kommt aus Sierra-Leone, im Westen Afrikas, zwischen Guinea und Liberia.
Was brauchen wir – die Zutaten
Die Zutatenliste ist kurz, aber in Kalorien bemessen doch etwas umfangreich:
- 500 g Erdnussbutter nach Möglichkeit sämig, ohne Stückchen und ungezuckert
- 500 g Rohrzucker
- 500 g Reismehl
- etwas Öl
- Cranberry, Banananchips oder andere Trockefrüchte zum Garnieren
Wer will kann die Nachspeise noch mit Zimt oder Vanille geschmacklich variieren.
Dann machen wir den Teig
Wir beginnen mit dem Reismehl, das ich bei Asiaten um die Ecke kaufe. Das Reismehl wird in einer Pfanne vorsichtig erhitzt, bis es leicht hellbraun wird. Das dauert erst und wenn mal ungeduldig die Hitze erhöht, kanns ganz schnell dunkelbraun werden. Sehr häufiges Umrühren nicht vergessen.
Bei Reismehl habe ich immer das Gefühl, dass es noch staubiger ist, als unser Weizenmehl. Deswegen besonders aufpassen bei der Verarbeitung, es staubt, wenn wan zu flott mit dem Kochlöffel umrührt.
Ist das Mehl leicht verfärbt, nehmen wir die Pfanne vom Kochfeld und lassen das Mehl etwas abkühle. Erst jetzt misch man vorsichtig den Rohrzucker unter das Mehl. Macht man das zu früh, kann es sein, dass der Rohrzucker an der heißen Pfanne karamelisiert. Und wieder vorsichtig vermischen, sonst staubts.
Die Erdnussbutter
In der Zwischenzeit kann man das Glas Erdnussbutter im Wasserbad leicht erwärmen, dass sie schön geschmeidig wird. So bekommt man die auch leichter aus dem Glas.
Jetzt benötigen wir einen Küchenmixer mit Knethacken oder eine Küchenmaschine mit Knethacken. Die Mehl-Zucker-Mischung wird in eine passende Schüssel gegeben und dazu die Erdnussbutter. Nun wird das Gemisch vorsichtig durchgeknetet, bis ein schöner Teig entsteht. Gerade am Anfang sollte man vorsichtig kneten, weil sonst rund um die Schüssel das Mehl verteilt liegt.
Sollte der Kanya-Teig wie ein Streuselteig bröckelig werden, lann man mit ein paar wohl dosierten Tropfen Öl nachhelfen.
Kanya in Form bringen
Sobald der Teig gut gerührt ist, wird er wie Plätzchenteig ausgerollt. Man kann ihn in Stücke schneiden oder mit Ausstechformen Kanya stechen. Das bleibt jedem überlassen, wie er es gerne hat. Ich habe, weils schneller gibt den Teig direkt in ein Backblech ausgerollt und dann in Vierecke geschnitten.
Zum Schluss werden die einzelnen Plätzchen noch mit den Trockenfrüchten, Cranberry oder Bananenchips verziert. Ich nehme am liebsten Cranberry, weil die durch den säuerlichen Geschmack gut zur Süße von Kanya passen.
Ein paar Stunden oder über Nacht sollte man die Kanya stehen lassen, dann wird der Teig ein wenig stabiler und man kann Kanya gut in die Hand nehmen, ohne dass es bricht.
So, nun haben wir eine süße Nachseise, die entweder Suchtpotential für die einen oder Ablehnung für die anderen hat. Kanya ist süß und der Rohzucker knirscht leicht zwischen den Zähnen, aber es ist unglaublich gut.
Viel Spaß beim nachmachen!