“Die Freiheit ist ein überaus kostbares Gut, das einen hohen Preis verlangt. Sie verlangt Hochherzigkeit, und schließt Opferbereitschaft ein, sie verlangt Wachsamkeit und Mut gegenüber den Kräften, die sie von innen oder außen bedrohen. In der Haltung der Opferbereitschaft sind im alltäglichen Leben viele Menschen mit Selbstverständlichkeit zum Verzicht bereit – in der Familie oder unter Freunden.
Opfer für die Freiheit bringen die, die für die Verteidigung nach innen oder außen Nachteile in Kauf nehmen, die uns erspart bleiben – bis hin zu Gefahren für Leib und Leben. Keiner kann sich von seiner Verantwortung dispensieren.
Es gibt keine Freiheit ohne Opfer!“
Auszug aus der Abschiedsrede des Deutschlandbesuches von Papst Johannes Paul II vor dem Brandenburger Tor am 23. Juni 1996
Nun gibt es sicher viele schlaue Menschen, die diese Rede oder diesen Abschnitt der Rede bereits analysiert und Kommentiert haben. Ich bin keiner der Analysten, will jedoch wegen der Terroranschläge in Paris meine ganz einfachen Gedanken niederschreiben.
„Keiner kann sich aus seiner Verantwortung dispensieren“
Das verstehe ich an die Regierungen der europäischen Länder gerichtet, die sich gern bei den Treffen der Staatschefs ins rechte Licht rücken, aber kaum, dass der Event vorbei ist, nicht besseres zu tun haben und Europa den Rücken zu kehren. Ich hege die kleine Hoffnung, dass nach den Attentaten dieser gottlosen Hunde in Paris das politische Europa begreift, dass nur Einigkeit stark macht.
„Die Freiheit ist ein überaus kostbares Gut, das einen hohen Preis verlangt.“
Ja, so ist es und Freiheit ist nicht nur überaus kostbar, sondern durch nichts zu ersetzen. Es hat Jahrhunderte gedauert, bis wir in Europa einen Freiheitsgrad erreicht haben, der jedem Individuum in noch nie da gewesenen weiten Grenzen erlaubt, sich zu entfalten. Selbst diejenigen werden toleriert, die das freiheitlich demokratische System ablehnen.
Diese Freiheit können wir aber nur erhalten, wenn wir bereit sind, auch dafür einzustehen. Damit meine ich nun nicht gleich mit Waffengewalt irgendetwas zu unternehmen. Nein, viel wichtiger ist es, dass wir offensiv und kraftvoll zu unserer christlich freiheitlichen Gesellschaftsordnung stehen. Das Verleugnen der christlichen Basis unseres Wertesystems wird von den Feinden als schlimmste Schwäche ausgelegt und unter anderem deswegen bekämpft.
„Opfer für die Freiheit bringen die, die für die Verteidigung nach innen oder außen Nachteile in Kauf nehmen, die uns erspart bleiben – bis hin zu Gefahren für Leib und Leben.“
Damit sind wohl alle Sicherheitskräfte gemeint, die sich freiwillig auf Zeit oder als Beruf für den Schutz unserer Gesellschaft einsetzen und dabei auch Gesundheit und Leben riskieren. Ich meine das ist die Bundeswehr, die Bundespolizei, die Polizei, die Feuerwehren und der Katastrophenschutz, das THW und alle Rettungskräfte die es bei uns gibt. Diese Menschen verdienen Respekt und Anerkennung und nicht zuletzt die bestmögliche Ausrüstung, die verfügbar ist. Dafür, dass sie unsere Sicherheit garantieren müssen wir zumindest materiell dafür sorgen, dass die Gefahr in der sie sich bewegen minimiert wird.
„Es gibt keine Freiheit ohne Opfer“
Das ist eine Tatsache, die womöglich im Laufe der sehr langen Friedensperiode in Europa von vielen vergessen wird. Die Meinung, Sicherheit und Frieden fällt vom Himmel, wie der Strom aus der Steckdose und Wasser aus dem Hahn kommt ist weit verbreitet. Jeder muss ganz persönlich Opfer bringen. Die meisten werden wohl finanzielle Opfer bringen müssen, was jedoch für ein leben in Freiheit und Sicherheit nicht zu viel verlangt sein sollte.