Wandern mit Alpenblick zwischen Glonn und Tuntenhausen

Wanderweg mit interaktiver Karte am Ende des Textes!

Immer wieder drängt es uns, uns zu bewegen, so auch heute, am Ostermontag.

Alpenpanorama bei Jakobsbaiern
Alpenpanorama bei Jakobsbaiern

Aber wohin? Bei dem Wetter wird es in den Bergen wieder vor Ausflüglern nur so wimmeln. Dazu kommt, dass am Ende des Osterwochenendes die Rückkehrer aus den Kurzurlauben unterwegs sind und die Straßen zusätzlich verstopfen.

Also kommt nur ein Ziel in der Nähe in Frage, das über Nebenstraßen nicht zu weit weg ist. Schnell in den Keller gegangen und bei den Wanderbücher eines herausgesucht, das hauptsächlich in der Umgebung von München spielt und ein wenig abseits der Wochenendausflügerrennstrecken.

Das Wanderbuch, das wir zu Rate zogen heißt „Stille Wege rund um München“ von Armin Schneider  und nach ein wenig Blättern war eine Tour gefunden. Eine Wanderung um Antholing mit besonders schönen Teilstrecken mit Alpenblick, unter anderem auf das Kaisergebirge. Leider ist die Tour in dem Buch nur ganz mager beschrieben. Hilfreich ist aber die kleine Karte, die abgebildet ist.

Einfach nur ein Foto
Einfach nur ein Foto

Warum sollen wir ein Wanderbuch mitschleppen, wenn ich eine spezielle Wanderapp in der Hosentasche dabei habe. Komoot nennt sich die App, die von einer Berliner Firma stammt. Ja, tatsächlich, eine Berliner Firma bietet ganz hervorragende Wanderkarten für Bayern. Das Schöne an Komoot ist, dass man die Touren am PC planen kann, und sobald man die fertige Tour abspeichert, ist sie am Smartphone verfügbar. Die Navigation funktioniert einwandfrei, auch mit Sprachausgabe.
Also, die Tour an Hand der kleinen Karte im Wanderbuch am PC nachgezeichnet und abgespeichert. Die Toer kann bei Komoot unter https://www.komoot.de/tour/8283829?ref=wta abgerufen werden und wer Komoot auf dem Handy hat, kann die Tour auch gleich laden.

Wegkreuz bei Jakobsbaiern
Wegkreuz bei Jakobsbaiern

Die paar Kilometer zu Ausgangspunkt waren schnell gefahren und wir fanden einen Parkplatz in Weiler Jakobsbaiern direkt neben einer Hühnerfarm mit freilaufenden Hühnern. Es ging ein paar Meter am Zaun der Hühner vorbei und schon kamen da ein paar dutzend angerannt. Die hofften wohl, wir hätten ein paar Körner dabei, aber da haben die sich getäuscht. Das ganze Gebiet gehört zur Gemeinde Baiern.

In Jakobsbaiern gab es 2015 eine aufregende Geschichte, eine richtige Gruselgeschichte. Der Sturm wütet, es knackt in den Grundfesten der uralten Linde in Jakobsbaiern, dann gibt der gewaltige Baum nach und kippt auf das Dach der danebengelegenen Schreinerei. Unter den Wurzeln der Linde kommen nicht nur Erdreich und Steine zum Vorschein. Ein Schädel, Oberschenkelhals, menschliche Gebeine. Wie es weitergeht, können Sie hier lesen.

Wegkreuz bei Jakobsbaiern
Wegkreuz bei Jakobsbaiern

Der erste kleine Abschnitt des Weges führt nach Norden einen kleinen Hügel hinauf. Ein optimales Fotomotiv, leicht geschwungener Weg führt direkt auf einen großen alten Baum zu, vor dem ein Wegkreuz steht.

Über die Felder geht es leicht bergab auf den Nordrand von Antholing zu. Wir passieren rechts ein paar Wahnhäuser und links steht ein weiteres Wegkreuz. Ziemlich schnurgerade läuft der Weg weiter nach Norden auf die kleine Siedlung Netterndorf zu. Wer jetzt schon Hunger verspürt, kann im dortigen Gasthof Netterndorf gleich was essen und trinken. Aber wer nach 14.00 Uhr kommt, hat Pech, der muss warten, bis das Wirtshaus am Abend wieder öffnet.

Gasthof Netterndorf
Gasthof Netterndorf

Wir folgen der Lindenstraße und biegen nach rechts ab, bevor die Straße das Ende des Dorfes erreicht. Der Weg zieht über freies Feld Richtig Osten und bietet schon die ersten Blicke auf das Alpenpanorama. Nach zwei Häusern „Am Weiher“ biegen wir links ab und sobald wir in den Wald kommen, wieder links. Sobald wir aus dem Wald herauskommen, biegen wir scharf rechts ab und folgend diesem Weg Richtung Süden nach Biberg und Schönau und schauen immer wieder in die Berge.

An einer Kreuzung biegen wir wiederum links auf die Teerstraße Richtung Westen ab. Rechts führt die Straße nach Biberg. Vorbei an einer Scheune führt die Straße leicht bergauf in den Wald. Kaum aus dem Wald heraus passieren wir eine Kreuzung, bei der es links nach Beyharting gehen würde. Das ist aber viel zu weit weg und wir marschieren geradeaus weiter. In der Siedlung Pfleg biegen wir wieder einmal links Richtung Süden ab.

Wegkreuz in Netterndorf
Wegkreuz in Netterndorf

Am Weiler Einhaus vorbei erreichen wir nach kurzem Weg die Siedlungen Großesterndorf und Kleinesterndorf.

In Kleinesterndorf finden wir eine Autowerkstatt mit einer alten roten Zapfsäule als Briefkasten. Da biegen wir schon wieder links ab und nachdem wir ein paar Kuhställe hinter uns gelassen haben, halten wir uns an der nächsten Weggabel links.

Zapfsäule als Briefkasten
Zapfsäule als Briefkasten

Nach einer Weile sehen wir einen Wegweiser nach Antholing, dem wir folgen. In Antholing angekommen, biegen wir links in die Alpenstraße ein, die uns zum Ausgangspunkt Jakobsbaiern zurück bringt.

Am Ausgangspunkt in Jakobsbaiern können wir die wunderbare Aussicht nach Süden über Großhöhenrain, Bruckmühl und Irschenberg bis hinein nach Miesbach genießen. Bei klarem Wetter kann man hier sicher den Blick von der Kampenwand bis zum Ammergebirge schweifen lassen.

Kirchenruine in Jakobsbaiern
Kirchenruine in Jakobsbaiern

Sehenswert ist in jedem Fall die Kirchenruine in Jakobsbaiern. 846 erscheint in den Freisinger Traditionen erstmals der Ort „Puurron“. Und weil es so viele gleichnamige Orte gab, wurde 926/37 daraus zwecks genauerer Lagebestimmung „Hangentinpurun“ (Baiern am Hang). 1294 wird erstmals von einer Kirche berichtet, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts baufällig und 1908 abgebrochen wurde. Nur der erst 1878 neu erbaute Turm blieb stehen und dürfte damit eine bayerische Rarität sein.

 

Routenlänge:                  10,8 km
Höhendifferenz:             140m
Gehzeit:                            2 bis 2 ½ Stunden
Einkehr:                           Gasthof Netterndorf

 


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